Selbstbilder
ein Liederabend über das Chaos in unseren Köpfen
J.E. Kindermann, A.Heinrich, P.H. Erlebach, A. Krieger, J.P. Krieger
Ulrike Malotta – Mezzosopran
Max Volbers – Blockflöte/ Cembalo
Matthias Bergmann – Viola da Gamba
Vanessa Heinisch – Theorbe
Ich liebe! Ich hasse! Ich fürchte mich! Lieder, in denen ein Ich-Erzähler zu Wort kommt, haben durch ihre Direktheit einen ganz eigenen Charme. Die Knappheit der Liedform zwingt den Textdichter, sich auf eine einzelne Idee, einen einzelnen Aspekt menschlichen Erlebens zu beschränken. Zu einer Kollage zusammengefügt, entwickeln diese musikalischen Miniaturen dann ein erstaunliches Eigenleben und beflügeln individuelle Gedankenreisen.
Ulrike Malotta präsentiert 12 Seelenschauen aus der Feder bedeutender, teils wenig gespielter deutscher Komponisten des 17. Jahrhunderts wie Kindermann, Heinrich, Erlebach und Adam und Johann Philipp Krieger.
Es geht natürlich um die Liebe, um Glück und Einsamkeit, aber auch um Trotz, Widerspruchsgeist und Freiheitsliebe, um unerschütterlicher Optimismus ebenso wie ein allgemeines Misstrauen der Welt und ihren Bewohnern gegenüber. Und nicht zuletzt – wer hätte das gedacht – um die Vorzüge schwarzer Kleidung.
Das Ensemble Il Giratempo präsentiert in hochkarätiger Kammerbesetzung Sonaten von J.P. Krieger, Kindermann und Erlebach, die auch für Kenner:innen der Alten Musik noch Entdeckungen bereithalten
Ulrike Malotta
Die Mezzosopranistin Ulrike Malotta fasziniert mit der Wärme ihres Timbres und einem feinen Gespür für musikalische Ausdruckskraft. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch Klarheit, Tiefe und eine besondere Nähe zum Publikum aus – Eigenschaften, die sie zu einer gefragten Interpretin auf internationalen Bühnen gemacht haben.
In der Saison 2025/26 erweitert die Sängerin ihr Repertoire mit einem besonderen Meilenstein: dem Debüt im Verdi-Requiem. Zudem ist sie bei den Tiroler Festspielen Erl zu erleben, konzertiert erstmals mit dem Thomanerchor Leipzig in Bachs h-Moll-Messe und kehrt mit Bachs Weihnachtsoratorium zum
Dresdner Kreuzchor zurück. Darüber hinaus interpretiert sie zahlreiche große Orchester- und Chorwerke – von Beethovens 9. Symphonie und Missa Solemnis über Stanfords Requiem bis zu Karl Jenkins’ und Dvořáks Stabat Mater –, in denen ihre künstlerische Vielseitigkeit eindrucksvoll zum Ausdruck kommt. Parallel widmet sie sich mit ihrem Klavierpartner Hedayet Djeddikar verstärkt dem romantischen Liedrepertoire und tritt deutschlandweit auf renommierten Liedpodien auf. Ein besonderes Herzensanliegen ist ihr die Kammermusik in verschiedensten Formationen, der sie sich mit Leidenschaft widmet.
Ulrike Malotta ist auf den bedeutendsten internationalen Bühnen zu Hause – von der Elbphilharmonie Hamburg und dem Concertgebouw Amsterdam über die Tonhalle Zürich, die Philharmonie Luxembourg, das Bozar Brüssel, das Rudolfinum Prag, den Palau de la Música Catalana Barcelona und die Maison Symphonique Montréal bis zu Lucerne Festival, Dresdner Musikfestspielen, Rheingau Musikfestival, Gstaad Menuhin Festival und Oregon Bach Festival. Sie arbeitet regelmäßig mit Klangkörpern wie der Nederlandse Bachvereniging, Concerto Köln, dem Kammerorchester Basel, der Akademie für Alte Musik, dem Dresdner Festspielorchester, den Bochumer Symphonikern, dem Münchner Rundfunkorchester, dem Stavanger Symphony Orchestra, den Bamberger Symphonikern und dem Gürzenich-Orchester sowie mit den Chören des BR, WDR und NDR zusammen, wobei sie unter Dirigenten wie Václav Luks, Thomas Hengelbrock, Ulf Schirmer, Lars Ulrik Mortensen, Philippe Herreweghe, Jos van Veldhoven, Hans-Christoph Rademann, Justin Doyle und Peter Dijkstra musiziert.
Höhepunkte der letzten Saisons waren eine Europatournee als Waltraute in Wagners Die Walküre unter Kent Nagano, Mendelssohns Elias und Paulus beim Festival de Lanaudière in Kanada, große Bach-Tourneen mit dem RIAS-Kammerchor sowie das Weihnachtsoratorium unter Vladimir Jurowski in der Berliner Philharmonie und unter Christoph Poppen in Hongkong.
Neben ihrer intensiven Konzerttätigkeit liebt sie die Opernbühne und zeigt hier gerne ihre Wandelbarkeit und ihr schauspielerisches Talent. So war sie u. a. als Endimione in Cavallis La Calisto am Staatstheater Darmstadt, als Floßhilde und 2. Norn in Wagners Ring am Staatstheater Wiesbaden sowie in Pendereckis Die Teufel von Loudun an der Bayerischen Staatsoper zu erleben.
Ihr künstlerisches Wirken ist zudem auf zahlreichen Einspielungen dokumentiert – zuletzt in Carl Loewes Oratorium Hiob und der As-Dur-Messe mit den Dresdner Philharmonikern.