Die Liebe war den Menschen schon immer eine köstliche Folter aus höchsten Freuden und Qualen. Und schon immer haben sie dieser Himmels- (oder Höllen-)macht mit Musik gehuldigt.

In Claudio Monteverdis „Lamento d’Arianna” durchläuft die Klagende alle Phasen des gebrochenen Herzens; in seiner Arie „Addio Roma” ergibt sich Ottavia ihrem Schicksal: Einsam treibt sie in ihrem Boot auf dem Meer, verstoßen von ihrem königlichen Gemahl, und singt der Stadt ihrer Liebe hinterher, die langsam am Horizont verschwindet.


Beide Stücke gehören zu den berühmtesten Kompositionen des italienischen Frühbarocks. Die Zeit um 1600 war geprägt von einem radikalen stilistischen Wandel. Die neue Form der Monodie ermöglichte eine Expressivität, die Zuhörer:innen und Akteur:innen damals wie heute den Atem raubt.

In seiner Kühnheit und Unmittelbarkeit ist der frühe italienische Stil wie geschaffen, die Liebe zu besingen und bietet Laila Salome Fischer Gelegenheit, in eine Vielzahl von Rollen zu schlüpfenAls glücklich Liebende preist sie Amor, schilt den Gott der Liebe als Hoffende neckisch eine Schlafmütze, nur um ihn dann in bitterer Hoffnunglosigkeit zu verfluchen.

Im Ensemble Il Giratempo findet die Mezzosopranistin eine temperamentvolle und virtuose Continuogruppe: Mit farbigen Instrumentierungen und mutigen Interpretationen machen sie gemeinsam die Höllenqualen der Liebe erlebbar und weisen dem Publikum doch einen Weg zurück in die Sonne. Denn wie jeder weiß ist der Weg, der in die Hölle des Liebeskummers führt, äußerst angenehm – und ewig dauert das Leid auch nicht.

Schweren Arien und leichtfüßigen Liedern von Claudio Monteverdi, Barbara Strozzi und Giulio Caccini stellen Laila Salome Fischer und das Ensemble Il Giratempo feurige Instrumentalwerke von Giovanni Battista Fontana, Bernardo Storace und Girolamo Kapsberger gegenüber:

Tanz und Lebensfreude sollen im Kampf mit dem Liebeskummer schließlich stets den Sieg davontragen. Heute wie in der Zeit des Barock.
Laila Salome Fischer – Mezzosopran
Robert Smith – Viola da Gamba
Vanessa Heinisch – Theorbe
Max Volbers – Cembalo